Spätestens ab 2025 wird die Grundsteuer in Deutschland nach einem neuen Modell berechnet. Wie dieses Modell in Bayern aussehen wird, ist noch vollkommen unklar. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und das Bayerische Finanzministerium waren bereits 2019 mit einem eigenen bayerischen Berechnungsmodell vorgeprescht, das sich von dem Modell von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) in einem wichtigen Punkt unterscheiden sollte. Während das Scholz-Modell die Berechnung der Grundsteuer auf Grundlage von pauschalierten Mieten und steitg zu aktualisierenden Bodenrichtwerten ermittelt, sollte die Berechnung in Bayern auf werteunabhängigen Daten, wie der Grundstücksfläche, beruhen.
Leider ist seit 2019 nicht viel passiert. Das angepriesene bayerische Modell schlummert derzeit noch in einer Schublade in den Amtsstuben des Finanzministeriums. Haus & Grund Bayern setzt sich seit Bekanntwerden der Pläne der bayerischen Staatsregierung für das werteunabhängige Modell ein. Es ist zum einen das fairste Modell zur Berechnung der Grundsteuer, da die Höhe der Besteuerung lediglich von der Grundstücksfläche abhängt. Zum anderen ist es auch das einfachste Modell, da komplizierte und immer wieder neu zu ermittelnde Werte nicht benötigt werden. Übrigens hatte das Bundesverfassungsgericht die bisherige Berechnung der Grundsteuer deshalb gekippt, da die zu Grunde gelegten Werte hoffnungslos veraltet waren. Dass die Werte nunmehr beim Bundesmodell tatsächlich, wie geplant, alle sieben Jahre neu ermittelt werden ist mehr als fraglich.
Welche Auswirkungen das Bundesmodell für Ihre Immobilie haben würde, können Sie allerdings jetzt schon grob feststellen. Unser Bundesverband Haus & Grund Deutschland hat hierzu einen Online-Grundsteuerrechner erarbeitet, der Ihnen eine Orientierung im Hinblick auf die zukünftige Grundsteuerbelastung bietet.