Sehr geehrte Damen und Herren,
zum Landesverbandstag 2017 des Landesverbandes Bayerischer Haus-, Wohnungs- und Grundbesitzer e.V. begrüße ich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr herzlich in Nürnberg.
Viele Städte in den deutschen Metropolregionen haben in den letzten Jahren einen erheblichen Bevölkerungszuwachs erfahren. So auch Nürnberg, dessen Einwohnerzahl die 530.000-er Marke nahezu erreicht hat. Ursächlich dafür ist eine starke Zuwanderung. Dies ist sicherlich ein Zeichen dafür, dass sich die Stadt als ein lebenswerter Arbeits- und Wohnstandort präsentiert.
Mit der gestiegenen Nachfrage nach Wohnraum wachsen die Herausforderungen für die kommunale Wohnungspolitik. Der gesellschaftliche Wandel erfordert von allen Akteuren am Wohnungsmarkt mehr denn je ein Nachdenken über neue wohnungspolitische Gestaltungsinstrumente und Strategien. Auch ist die Bereitschaft erforderlich, neue Wege zu gehen, um Kostensenkungspotentiale zu nutzen, sei es über den Einsatz serieller Bauweisen oder die kritische Überprüfung kostenträchtiger Ausstattungsstandards sowie energetischer Anforderungen. Hier sind Bund, Länder und Gemeinden, die Wohnungsbauträger sowie die Interessensvertretungen gefragt, ein jeder in seinem Wirkungsbereich. Auch das vielfältige Engagement des Ortsvereins Haus & Grund Nürnberg e.V., der in diesem Jahr sein 125-jähriges Gründungsjubiläum feiern kann, leistet für die Entwicklung Wohnungsmarktes hier in Nürnberg einen wertvollen Beitrag.
Dem knapper werdenden Angebot, insbesondere im Sektor der preisgünstigen Mietwohnungen, begegnet die Stadt Nürnberg mit einer Reihe von Maßnahmen. So wurden kurzfristig verfügbare Wohnbauflächen identifiziert und ein „Sonderprogramm Wohnungsbau“ auf städtischen Flächen auf den Weg gebracht mit dem Ziel, einer schnellen Umsetzung der Bebauung. Zudem bauen wir derzeit eine kleinräumige Wohnungsmarktbeobachtung auf, um eine fundierte Informationsbasis für zukunftsorientierte wohnungspolitische Entscheidungen zu schaffen.
Unser Anliegen ist es, den Nürnberger Wohnungsmarkt für alle Nachfragegruppen attraktiv zu gestalten. So spielt neben dem Wohnen zur Miete auch das Wohneigentum eine wichtige Rolle. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das städtische Förderprogramm „100 Häuser für 100 Familien“, das die Wohneigentumsbildung für junge Familien und Alleinerziehende unterstützt. Mit über einer Million Euro wurden daraus im vergangenen Jahr rund 90 Projekte gefördert.
Ich wünsche Ihrem Landesverbandstag 2017 einen erfolgreichen Verlauf mit vielen konstruktiven Anregungen und Ideen. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich einen angenehmen Aufenthalt in Nürnberg. Vielleicht finden Sie neben der fachlichen Beanspruchung noch Gelegenheit, unsere gastfreundliche Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zu erleben oder kennenzulernen.
Dr. Ulrich Maly
Meine sehr geehrten Damen und Herren, sehr geehrte Frau Dr. Kirchhoff, liebe Delegierte!
Es ist mir ein großes Vergnügen, zur diesjährigen Verbandstagung des Landesverbandes Bayerischer Haus-, Wohnungs- und Grundbesitzer e.V. vorab einige Zeilen beitragen zu dürfen.
In der heutigen Zeit, in der eine Fülle von verschiedenen Gesetzen und auch immer wieder neue Gerichtsentscheidungen für jeden einzelnen Immobilieneigentümer wichtig sein können, ist es gut, einen starken Partner an seiner Seite zu haben. Jedes einzelne der rund 130.000 Mitglieder wird von den Mitarbeitern der 105 örtlichen Hausbesitzervereine in ganz Bayern tatkräftig unterstützt. Die Mitarbeiter stehen den Haus & Grund-Mitgliedern persönlich vor Ort zur Verfügung und informieren sie über aktuelle Themen rund um ihr Immobilieneigentum.
Damit führt Haus & Grund Bayern tagtäglich die Tradition fort, für die der Verband seit seiner Gründung im Jahr 1893 steht. In Politik und Gesellschaft ist er außerordentlich engagiert, damit die Interessen jedes einzelnen privaten Immobilieneigentümers gehört werden. Angesichts des demografischen Wandels ist die Förderung des Aufbaus und der Mehrung von Eigentum von zentraler Bedeutung. Nur durch eine starke Stellung der Eigentümer in unserer Gesellschaft kann die private Altersvorsorge funktionieren. Es ist und bleibt zentrale Verantwortung der Politik, hierfür die geeigneten Rahmenbedingungen herzustellen und immer wieder anzupassen. Daher werden wir Politiker der Union auch allen weiteren Bestrebungen entgegentreten, die im Ergebnis Investitionen innerhalb des Mietmarktes ersticken und Eigentümern zusätzliche Lasten auferlegen.
Mein besonderer Dank gilt daher allen Mitarbeitern von Haus & Grund, ohne die diese großartige Leistung nicht möglich wäre. Was sie Jahr für Jahr für ihre Mitglieder auf die Beine stellen, ist beeindruckend! Nicht ohne Grund gehört Haus & Grund zur größten Interessensvertretung der privaten Immobilieneigentümer in Deutschland.
Ich wünsche allen Delegierten des Landesverbandes eine erfolgreiche Veranstaltung mit vielen interessanten Gesprächen und Begegnungen.
Herzlich,
Ihr
Michael Frieser, MdB
Ihr Bundestagsabgeordneter für Nürnberg-Süd und Schwabach
125 Jahre Haus & Grund Nürnberg
Liebe Mitglieder, liebe Kolleginnen und Kollegen der bayerischen Vereine von Haus & Grund,
in Zeiten wie diesen freut man sich schon über Kleinigkeiten, umso mehr aber über Gelegenheiten zu feiern oder innezuhalten.
In diesem Jahr wird unser Verein Haus & Grund Nürnberg - oder, wie ihn vielleicht ältere Mitglieder noch in Erinnerung haben, der „Grund- und Hausbesitzerverein Nürnberg und Umgebung e.V.“ - 125 Jahre alt. Ist das ein Grund zu feiern? Ich glaube ja. Tradition und Besinnung auf konservative Werte kommen heute in der Hektik und Aufgeregtheit der Zeit sicherlich zu kurz. Der Zusammenschluss der Nürnberger Hauseigentümer bekennt sich zu solchen materiellen wie auch immateriellen Werten.
Warum? Privates Eigentum ist das Fundament jeder freiheitlichen Gesellschaft. Daher schützen, sichern und stärken wir mit unüberhörbarer Stimme das private Haus-, Wohnungs- und Grundeigentum. Mit diesem Anliegen wenden wir uns an Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie an die Medien als Multiplikatoren unserer Botschaften.
Rund 10.500 Mitglieder in Nürnberg und mehr als 130.000 Immobilieneigentümer in Bayern haben sich zu einem starken Interessenverband zusammengeschlossen, um dafür zu sorgen, dass ihre Interessen auf diesem Wege nachhaltig vertreten werden.
Haus & Grund Nürnberg und seine Mitglieder freuen sich deshalb ganz besonders, dass wir nach 60 Jahren wieder einmal Gastgeber des Verbandstages von Haus & Grund Bayern sein können, zu dem nahezu 150 Delegierte der bayerischen Vereine jährlich zu Veranstaltungen, aber auch Fachsymposien zusammenkommen. Wir laden alle Delegierten ein, mit uns auch unseren 125-jährigen Geburtstag zu feiern.
Im Fokus der Veranstaltungen steht sicher der politische Abend mit dem bayerischen Finanzminister Dr. Markus Söder im historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg.
Im Übrigen wissen wir aber alle: Nürnberg hat mehr zu bieten als Bradwerscht, Lebkoung, Christkindlersmarkt und den Glubb. Nürnberg ist eine Stadt mit Vergangenheit, einer glanzvollen, aber auch weniger glanzvollen.
Aktuell feiert Nürnberg auch 500 Jahre Luther und die Reformation. Nürnberg war nicht nur die erste deutsche Stadt, die 1525 die Reformation durchführte, sondern galt auch als eines der wichtigsten Medienzentren in Deutschland. Bis heute ist die Stadt eng mit der Reformation verbunden. Aus diesem Anlass finden zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Nürnberg ist eine Stadt der Menschenrechte, eine moderne Stadt, in der Bewahrtes und Neues eine Einheit bilden. Aber auch Kunst kommt hier nicht zu kurz. Die am Samstag, 6. Mai 2017 abends stattfindende „Blaue Nacht“ ist ein Highlight des Jahres. Nürnberg zeigt sich hier von einer ganz anderen (blauen) Seite. Ein verlängerter Aufenthalt zum Besuch lohnt sich bestimmt.
Nehmen Sie sich deshalb Zeit für Nürnberg und fühlen Sie sich hier wohl. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen guten Verlauf der Veranstaltungen.
Rechtsanwalt Gerhard Frieser
Vorsitzender Haus & Grund Nürnberg
Herzlich willkommen allen Delegierten, Mitgliedern und Gästen zu unserem Landesverbandstag 2017 in Nürnberg. Herzlich bedanke ich mich bei RA Gerhard Frieser, erster Vorsitzender von Haus & Grund Nürnberg, dass wir mit unserem Verbandstag in diesem Jahr bei ihm im schönen Frankenland zu Gast sein dürfen.
Der Verbandstag ist das zentrale Ereignis im Jahresablauf unseres Verbandes. Auf der Mitgliederversammlung legen wir Rechenschaft ab über unsere Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr. Viel Neues haben wir auf den Weg gebracht, über viele Veranstaltungen können wir berichten. Aber wir beschäftigen uns auch mit juristischen Themen, etwa im Juristischen Forum. Praxisorientierte Vorträge bieten allen Vereinen die Möglichkeit, sich über aktuelle Rechtsfragen zu informieren.
Politisch wird es bei unserer Festveranstaltung. Das Jahr 2016 stand wieder einmal im Zeichen der Reform des Mietrechts. Viel wurde diskutiert, etwa über Wege, die gesetzlichen Möglichkeiten der Modernisierungsmieterhöhung weiter einzuschränken, oder wie neue Vorschriften zur Erstellung von Mietspiegeln Mieterhöhungsspielräume möglichst abbauen. Die Diskussionen werden zusätzlich bereichert durch geplante Änderungen der Energiegesetzgebung im weitesten Sinne, die zu weiteren energetischen Vorschriften für Neubauten und Bestandsgebäude führen werden. Über die mietrechtlichen Änderungen konnte bislang keine Einigung erzielt werden, damit werden Entscheidungen über die Reformvorhaben in die nächste Legislaturperiode vertagt. So geschieht nun, was weder im Sinne der Vermieter noch im Sinne der Mieter ist: Das Mietrecht wird Wahlkampfthema. Sicher werden zugunsten der Mieter eine ganze Reihe von Versprechungen abgegeben, das deutet sich bereits jetzt an. Denn die Politik ist noch der irrigen Auffassung, dass die Mieter die Mehrheit der Wähler stellen – auch wenn unabhängige Erhebungen zu dem gegenteiligen Ergebnis kommen. Mittelfristig besteht jedoch die Gefahr, dass immer mehr private Vermieter sich aus der Vermietung zurückziehen, private Investoren nicht mehr in den Wohnungsbau investieren. Damit wird der Wohnungsbau und die Vermietung immer mehr zur Domäne von Unternehmen, die derzeit zusammen mit Bund und Land nur rund 20 Prozent der Wohnungen zur Verfügung stellen. Die „restlichen“ 80 Prozent werden von privaten Eigentümern gehalten und erstellt. Das hat sich bewährt. Denn die Vielfalt unserer Wohnungen, die Qualität der angebotenen Wohnungen lässt sich auch darauf zurückführen, dass sich Private im Wohnungsbau und in der Vermietung von Wohnungen engagieren.
Mit diesen und anderen Themen werden wir uns während unseres Landesverbandstages beschäftigen. Aber wir werden auch und trotzdem die Gelegenheit nutzen, Nürnberg zu entdecken und den gastgebenden Verein Haus & Grund Nürnberg näher kennenzulernen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen interessanten und harmonischen Verlauf des Landesverbandstages in Nürnberg.
Ihre Dr. Ulrike Kirchhoff